Immer wieder mal besuchte ich meine alte Heimatstadt Mettmann; ich wohnte dort bis ich 1969 zur Ausbildung nach Wuppertal zog. Meine Eltern zogen im gleichen Jahr nach Mülheim um, da das alte Haus in der Mettmanner Altstadt verkauft worden war.
Seit meinen letzten Besuchen 2010 und 2012 hat sich wieder viel verändert. Diesmal war ich mit meinem älteren Bruder unterwegs und wir schwelgten in Erinnerung und dachten an die Zeiten mit Freundinnen und Freunden. Ehemalige Orte, an denen wir uns aufhielten, wurden ausführlich in Augenschein genommen: die Schulen, den inzwischen überbauten Platz, an dem der evangelische Kindergarten lag, den Friedhof, die Straße, in der sich die elterliche Wohnung befand, die Turnhallen, die Badeanstalt im Stadtwald, die Geschäfte, das Kreis- und Rathaus, das evangelische Krankenhaus, in dem ich ein Praktikum vor der Ausbildung absolvierte, die Praxen des HNO-, Kinder- und Hausarztes, die alte Arbeitsstätte unseres Vaters, die beiden Kirchen und die unsäglichen Neubauten aus den frühen 70ern und Mitte der 90er Jahre auf dem Jubiläumsplatz und dem "Kirmesplatz"...und es waren einige alte Häuser in der sogenannten Oberstadt abgerissen worden.
Wegen der Beschränkungen durch das Corona-Virus sah es insgesamt etwas öde aus.
Eine Woche später unternahmen wir eine Wanderung vom Bahnhof Neandertal aus entlang der Düssel, weiter oberhalb der "Koburg" zum Hof Stöcker. In dem Haus nebenan wohnte unsere Familie bis 1956; später zog meine Großmutter dort ein.
Durch Felder und Wälder wanderten wir an der ehemaligen Gaststätte "Wanderklub" und der "Winkelsmühle" vorbei. Über "Potherbruch" kamen wir zum riesigen, teilweise leerstehenden Komplex des Benninghofs, einer ehemaligen " Anstalt der Fürsorgeerziehung" bzw. "Evangelischen Bildungs- und Pflegeanstalt". Über den Benninghoferweg, die Elberfelder- und Bergstraße kamen wir am Bahnhof Mettmann-Stadtwald an. Mit der S 28 und S 1 erreichten wir nach einem herrlichen, sonnigen Tag wieder das Ruhrgebiet.